Stefan Ortner ist Geschäftsführer von ÖkoFEN Österreich, Experte und unser Partner beim Bau von Holzsparöfen in den Bergen Guatemalas. Innovationsgeist, die Passion für erneuerbare Energien und sein breites soziales Engagement zeichnen den Paradeunternehmer und Sei So Frei-Botschafter aus. Seine Firma ÖkoFEN hat maßgeblich zum Erfolg des Projektes in Guatemala beigetragen. Wir trafen ihn zum Gespräch.

 

Sei So Frei: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und globale Verantwortung sind wichtige Themen Ihrer Arbeit. Waren es diese Themen, die Sie bei unserer initialen Anfrage für ein gemeinsames Holzsparöfen-Projekt in Guatemala angesprochen haben? Was hat Sie sonst noch an dem Projekt gereizt?
S. Ortner: Neben den Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und globale Verantwortung, die wir tagtäglich in den Fokus unserer unternehmerischen Arbeit rücken, hat mich natürlich das Thema Heizen gereizt. Unsere Produkte wan-
deln Holz in Wärme um und bei den Öfen ist das Prinzip
dasselbe. Die drei Begriffe sind ja sehr weite Überthemen, die wir mit Leben füllen wollten. Konkret ging es darum, mit unserer Hilfe durch mehr Effizienz bei den Öfen den Lebensraum der Bevölkerung zu bewahren und durch eine optimierte Ofenkonstruktion ihre Gesundheit zu schützen. Als Entwicklungszentrum für Heizkessel ist es natürlich etwas, was unsere Mitarbeiter sehr gut können.

Sei So Frei: Wie hat die Zusammenarbeit zwischen Ihren Mitarbeitern und den in Guatemala arbeitenden lokalen Ofensetzern funktioniert?
S. Ortner: Unsere Mitarbeiter waren sofort Feuer und Flamme und optimierten die vorhandenen Pläne, die uns über Sei So Frei übermittelt wurden. Es war schon eine Herausforderung, einerseits die Optimierung voranzutreiben, andererseits aber nicht darauf zu vergessen, dass die Lösung günstig und für die lokale Bevölkerung reproduzierbar sein muss.

Sei So Frei: Sie sind Botschafter für Sei So Frei und kennen die Romero-Preisträgerin 2020, Mayra Orellana, persönlich. Was macht für Sie die Arbeit der Leiterin unserer Organisation in Guatemala aus?
S. Ortner: Ja, Mayra war 2015 schon bei uns in Niederkappel und ich habe sie als charismatische und energiegeladene Frau kennengelernt. Das Imposante an ihrer Arbeit ist ihr unbändiger Wille, die Welt zum Guten zu verändern, und dass sie sich seit 30 Jahren nicht durch Rückschläge von ihrem Weg abbringen lässt. Das ist auch das, was uns beide verbindet.

Sei So Frei: Wo sehen Sie die Parallelen zwischen Ihrer Firma und der Entwicklungsarbeit von Sei So Frei?
S. Ortner: Im Logo von Sei So Frei liest man die Positionierung „Für eine gerechte Welt“. ÖkoFEN steht für „Wir gestalten die Energiewende“. Beides passt wunderbar zusammen. Energie ist weltweit ein Thema und meist gibt es eine Schieflage zwischen Anbietern und Konsument*innen. Menschen, die im Überfluss haben, und andere, die ihren Mangel ausgleichen müssen. Das schafft Abhängigkeit und damit Ungerechtigkeit. Die Welt, die wir gestalten, setzt auf erneuerbare Energien. Auf Wärme aus Holz, das überall nachwächst. Auf Sonnenenergie, die in unvorstellbaren, riesigen Mengen auf unseren Planeten strahlt und „nur“ über unsere Technik eingesammelt werden müsste. Leider schafft die Schieflage oft auch extrem mächtige Strukturen, die sehr lange brauchen, um aufgebrochen zu werden.

Sei So Frei: Stetige Aus- & Weiterbildung, soziale Verantwortung, ökologisches Handeln sowie ein partnerschaftliches Umfeld zeichnen ÖkoFEN aus. Warum legen Sie geschäftlich so großen Wert auf diese Themen?
S. Ortner: Meine Eltern haben vor 30 Jahren schon so begonnen und ich habe nie etwas anderes gesehen und es deshalb von ihnen übernommen. Ich sehe es so, dass das Ausnützen einer Machtposition, beispielsweise als Firmenchef, Schieflagen erzeugt und so Ungerechtigkeit und Abhängigkeit entstehen. Wir möchten als Unternehmen ein Ort sein, an dem alle gemeinsam an der Energiewende arbeiten. Und das über Jahre gesund, anständig bezahlt und mit einem respektvollen Umgang untereinander.

 

Mehr Infos zu unserem Projekt:  >> Holzsparöfen in Guatemala

 

Foto: © ÖkoFEN