ÖFEN

FÜR 214 FAMILIEN

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Weit weniger Holz und viel mehr Gesundheit

Während in den Städten oft schon mit Strom gekocht wird, sind die Familien im ländlichen Bereich auf ihre offenen Feuerstellen angewiesen. Die starke Rauchentwicklung in den Hütten und Baracken führt dabei zu dramatischen Gesundheitsschäden. Die Augen tränen, die Kinder husten und verbrennen sich regelmäßig. Auch der Holzverbrauch ist enorm. Ungünstig gerade hier, in einer Gegend, wo Holz Mangelware ist und große Flächen bereits abgeholzt sind.

Deshalb initiierte Sei So Frei, gemeinsam mit der Partnerorganisation RIFO, den Bau von gemauerten, holzsparenden Öfen mit Rauchabzug ins Freie. Vor dem Bau gab es in den Dörfern Workshops zu den Themen Umweltschutz, nachhaltiger Lebensstil und zu den Vorteilen und dem Umgang mit den neuen Öfen. Die Familien, die die Öfen bekommen sollten, wurden nach fixen Kriterien ausgewählt. Sie mussten bereits über einen Raum verfügen, sich langfristig um den Ofen kümmern und selbst 50 gebrannte Ziegel beisteuern. Angesichts der bitteren Armut eine herausfordernde, aber machbare Aufgabe. 214 Familien leisteten diesen Beitrag und kochen nun begeistert auf ihren neuen Öfen. Dazu wurden zehn örtliche Maurer und zehn Hilfsarbeiter zu Ofensetzern ausgebildet. Sie bauten die Öfen, die nun für diese Familien die Lebenssituation deutlich verbessert haben.

Danke für Ihre Unterstützung des Projekts!

UNSERE WEITEREN ZIELE

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Auch in anderen Ländern sollen Holzsparöfen helfen, die Lebensumstände der Bewohnerinnen und Bewohner nachhaltig zu verbessern. Zum Beispiel in Guatemala!

>> Über Holzsparöfen

Die landschaftliche Schönheit mit den Seen, dem weißen Nil, den Urwäldern, Savannen und hohen Bergmassiven kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Uganda zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Das tropische Klima mit langen Trockenheitsperioden ist eine Herausforderung für die Bevölkerung, die zusätzlich von jahrelangen Diktaturen, Bürgerkrieg und Massakern gepeinigt wurde. Uganda besetzt einen der hintersten Plätze in Sachen internationaler Wettbewerbsfähigkeit und ist wie die meisten, vor allem armen, Staaten vom Klimawandel besonders betroffen. So soll zum Beispiel laut Experten in wenigen Jahren der wirtschaftlich wichtige Kaffeeanbau hier nicht mehr möglich sein. // Fläche: 241.040 km2 // Einwohner: 41 Millionen // Amtssprache: Swahili & Englisch

Über 60 Völker leben in Uganda zusammen. Das Bildungssystem entwickelt sich langsam, die durchschnittliche Schulbesuchsdauer stieg in den letzten 20 Jahren von 2,8 auf 5,7 Jahre an. Das hohe Bevölkerungswachstum (jedes Jahr eine Million mehr Kinder im Schulalter) stellt, wie in vielen Bereichen, die größte Herausforderung für das Land dar. Nur 18% der verheirateten Frauen haben Zugang zu Verhütungsmitteln, obwohl Uganda als Vorzeigeland in Sachen HIV-Bekämpfung zählt. Über 70% der Menschen leben von Landwirtschaft, die meisten produzieren für den Eigenbedarf und sind aber dafür nur unzureichend ausgebildet.

Nach dem britischen Protektorat prägte vor allem die Diktatur und die Massaker unter Idi Amin das Land nachhaltig. Seit 1986 wird das Land von Präsident Yoweri Museveni regiert, auch unter seiner Regierung kam es zu Menschenrechtsverletzungen und Verwicklungen in interne militärische Auseinandersetzungen mit Nachbarländern, dennoch setzte eine gewisse Beruhigung und wirtschaftliche Erholung ein. Die aktuelle Regierung stellt sich zwar positiv gesinnt gegenüber Menschenrechten dar und unterzeichnet alle wichtigen internationalen Verträge, erhebliche Defizite wie der Umgang mit politischen Parteien, Regimegegnern oder die Rekrutierung von Kindersoldaten, sind nach wie vor offenkundig.

Der Altersdurchschnitt in Uganda liegt bei 15 Jahren, knapp 30% der älteren Bevölkerung können nicht lesen und schreiben, wobei sich diese Zahlen in ländlichen Gebieten nochmals schlimmer darstellen. Aber derzeit besuchen fast 90% der Kinder, zumindest eine Zeit lang, die Schule. Daran erkennt man, dass der theoretisch fruchtbare Boden für Bewusstseinsbildung in Sachen Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Gesellschafts- und Gesundheitspolitik gegeben ist. Der Kampf um das tägliche Überleben allerdings ist, wie in vielen weiteren unserer Projektländer, die größte Hürde auf dem Weg zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Deswegen kämpfen wir genau dagegen an.