HEFTE, BLEISTIFTE, SOCKEN, SCHUHE –

SCHULAUSSTATTUNG

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Ohne geht es nicht.

Wer je Schulkinder großgezogen hat, kennt das. Der Schulbeginn ist eine finanzielle Belastung. Hefte, Bücher, Stifte, Sportschuhe und Sonderwünsche stehen jedes Jahr an und bedürfen eines eigenen Budgetmanagements. So auch in Guatemala, nur unter deutlich verschärften Bedingungen. Hier müssen Kinder hart arbeiten und Geschwister aufziehen. Hier leben 10-köpfige Familien von rund 80 Euro im Monat. Hier sind Essen und Schuhe schwierig zu finanzieren. Hier mangelt es an Schulen und das Geld für Schulmaterialien fehlt meist komplett.

Mayra Orellana
– Projektpartnerin –

“Die Schulkleidung vermittelt den Kindern Zugehörigkeit zu ihrer Schule und wird mit Stolz getragen. Und ich bin überzeugt, dass sie dazu beiträgt, die Kriminalität einzudämmen.”

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DER STATUS QUO

Statt mit ihren Eltern auf Kaffeeplantagen als Tagelöhner zu arbeiten, sollen Kinder zur Schule gehen – eine Ausbildung erhalten, um künftig für sich und die Ihren gut sorgen zu können. Die hohe Analphabetismusrate von über 60% (in manchen Gebieten bis zu 85%) ist keine Option für die Zukunft. Deshalb bauen wir Schulen in Guatemala.

Kinderaugen glänzen, wenn es um „ihre“ Schule geht. Fließendes Wasser in der Schulküche lässt sie täglich neu staunen, neue, bunte Klassenzimmer machen Lust auf Lernen und die Sportplätze sorgen regelmäßig für helle Aufregung im Turnunterricht, beim Fußball- oder Basketballspielen.

Doch nicht nur das Schulgebäude ist wichtig. Damit die Kinder zum Unterricht kommen können, braucht es mehr – sie benötigen Schulmaterial und Kleidung, teils eine erhebliche finanzielle Hürde für die Eltern, an welcher ein Schulbesuch oft scheitert.

EINHEITLICHE KLEIDUNG. WARUM?

Wir sind unter anderem darum bemüht, Kinder mit einheitlicher Schulkleidung auszustatten. Dass alle Kinder die gleiche Kleidung tragen, mag in Anbetracht der Umstände auf den ersten Blick nebensächlich erscheinen, spielt jedoch eine sehr wesentliche Rolle.

Den großen Stolz, zur Schule zu gehen, merkt man den Kindern an. Das auch anhand der Kleidung nach außen zu tragen, hilft, das Zugehörigkeitsgefühl der Kinder zu “ihrer” Schule zu stärken. In Guatemala ziehen zudem Drogenbanden umher, um mittels Geschenken wie T-Shirts neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter den Kindern zu rekrutieren. Die Schulkleidung trägt auch dazu bei, diesem Problem die Stirn zu bieten.

Ein weiterer positiver Faktor: Seit 2013 wird diese Schulkleidung in einer ehemals von Sei So Frei unterstützten Schneiderei in Las Quetzalitas genäht. Nun trägt sich das Unternehmen selbst. 15 Frauen haben einen fixen Arbeitsplatz und können somit gut für ihre Familien sorgen.

DAS WIRD BENÖTIGT.

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Helfen Sie mit!

Die Ausrüstung, die Sei So Frei Schulkindern zur Verfügung stellt, beinhaltet zwei Sets Schulkleidung bestehend aus einer Hose, einer Bluse oder Hemd, einem Unterhemd und zwei Paar Socken. Dazu kommen ein Paar Schuhe und im besten Fall ein Set für den Turnunterricht (Hose, Leiberl, Jacke, Socken). Für den Unterricht selbst ist ein Rucksack vorgesehen, gefüllt mit Heften, Kugelschreibern, Bleistiften, Buntstiften, Spitzer, Radiergummi und Lineal.

Einige Schulen konnten wir bereits mit dieser Ausrüstung ausstatten. Für 263 Kinder an sechs weiteren Volksschulen in der Gemeinde Joyabaj wollen wir aktuell Schulmaterial, Kleidung und Schuhe finanzieren. 65 Euro pro Kind kosten Kleidung und Schuhe, circa 27 Euro kostet das Unterrichtsmaterial. Keine Relation zu uns, aber ein fast unüberwindbares Problem in den Bergdörfern von Guatemala! Statten wir die Kinder mit Schulmaterial und Kleidung aus!

Jeder Beitrag hilft!

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Mit 27 Euro schenken Sie einem Kind das nötige Schulmaterial für ein Jahr.
Mit 65 Euro bekommt ein Kind Schulkleidung und ein Paar Schuhe.
Mit 1.100 Euro statten Sie eine Klasse mit Schulkleidung aus.

UNSERE WEITEREN ZIELE

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Ohne ordentliche Schulgebäude kein zielführender Unterricht.
Bauen wir mehr Schulen, schaffen wir mehr schulische Infrastruktur!

>> Über den Bau von Volksschulen

Nach der Volksschulausbildung sind oft Stipendien die einzige Chance, begabten jungen Menschen eine weiterführende Ausbildung zu ermöglichen. Unterstützen wir diese Kinder auch NACH dem ersten Bildungsschritt Volksschule auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft!

>> Über Stipendien

Das Land in Zentralamerika lebt mit einer äußert abwechslungsreichen Geschichte. Von der klassischen Hochblüte während der Mayazeit über die grausamen Kolonialzeiten während der spanischen Besetzung, Unabhängigkeit und Ausrufung der Republik 1839 bis zu den wechselnden Diktaturen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war und ist das Land zumeist von tiefer Armut und Repression geprägt. Die Landschaft ist überaus vielfältig, verschiedenste Klimazonen prägen die Gegenden von den tropischen Küsten bis ins karge Hochland. // Fläche: 109.021 km2 // Einwohner: 17 Millionen // Amtssprache: Spanisch

Guatemala hat eine sehr hohe Auswanderungsquote, rund 5% der Einwohner lassen das Land auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen. Studien gehen davon aus, dass circa 70% der Erwerbstätigen in Gelegenheitsjobs ohne vertragliche und soziale Absicherung arbeiten. Die Einkommen sind extrem ungerecht verteilt. Die Armutsquote liegt bei knapp 60% und die Hälfte der Kinder gilt als unterernährt.

Guatemala ist eine präsidentiell-demokratische Republik, das Parlament und der Präsident werden alle vier Jahre gewählt. Dennoch wird das Land international als eine Mischform zwischen Demokratie und autoritärem Staat, als „teilweise frei“, bewertet. Das Vertrauen, besonders der indigenen Bevölkerung, in das staatliche Rechtssystem ist überaus gestört und der starke Einfluss gesellschaftlicher Gruppen außerhalb der Parteien, besonders von Militär und Unternehmen, lässt die Politik generell sehr instabil sein. Die Korruption zieht sich zum Teil bis in hohe staatliche Ämter durch.

Die Bevölkerung Guatemalas setzt sich nahezu gleichermaßen aus indigenen und europäisch-stämmigen Menschen zusammen. Das Bewusstsein für Volkskultur, Bildung, Politik und Umweltthemen ist – wie nahezu überall – abhängig vom Bildungsgrad und der Region, in der die Menschen leben. Die große Armut breiter Bevölkerungsschichten, aber auch die sehr hohe Analphabetismusrate sind ein deutlicher Hemmschuh für den aufmerksamen Umgang mit Themen abseits des täglichen Überlebens. Die eindrucksvolle Gastfreundschaft und Freundlichkeit, auch und gerade in den ärmsten Regionen des Landes, lassen aber an der Herzensbildung keine Sekunde zweifeln.