Vor einer guten Woche konnte Esmabama Nahrungsmittel erstmals mit drei Lastwägen nach Mangunde und Estaquinha bringen, nach Barada kommt man nach wie vor nur per Boot oder auf dem Luftweg. Selbst einen knappen Monat nach dem Zyklon ist das Stromnetz in der Provinzhauptstadt Beira noch nicht wiederhergestellt, Internet funktioniert kaum – ohne Stromgenerator wäre das Esmabama-Büro handlungsunfähig. Darüber hinaus bleibt die medizinische Lage in der Provinz Sofala angespannt:

Die Wassermassen sind mittlerweile etwas zurückgegangen, tiefe Pfützen sind aber geblieben und bieten Anopheles-Stechmücken ideale Bedingungen zur Vermehrung. Sie übertragen Malaria – eine fiebrige Infektionskrankheit und Todesursache Nummer 1 in Mosambik. „Mehr als 50% der Menschen hier sind bereits an Malaria erkrankt“, berichtet Xadreque Maliro, der ärztliche Leiter aus der Gesundheitseinrichtung in Estaquinha. Dass die Familien alles verloren haben, verschlimmert die Situation zusätzlich: Viele schlafen im Freien, bis sie ihre bescheidenen Häuser wiederaufgebaut haben – und sind den gefährlichen Mücken schutzlos ausgeliefert.

Anfang April hat die mosambikanische Regierung beschlossen, Menschen bis Jahresende kostenlos in staatlichen Gesundheitseinrichtungen der Provinz Sofala sowie im „Beira Central Hospital“ zu behandeln. Das ändert jedoch nichts am Versorgungsengpass. Mittlerweile suchen täglich rund 400 Menschen Hilfe in Estaquinha, weil in den umliegenden staatlichen Zentren keinerlei Medikamente oder medizinisches Versorgungs- und Operationsmaterial mehr vorhanden ist. Offiziellen Angaben zufolge gab es allein im April bereits 4.000 Cholerafälle, 7 davon endeten tödlich.
Unsere Gesundheitseinrichtungen bräuchten sauberes Wasser, Elektrolytlösungen und Infusionen, um alle Menschen gut zu versorgen. Diesel ist ebenfalls knapp und würde dringend für den Betrieb der Stromgeneratoren benötigt, die u. a. einfache Labortests ermöglichen, etc.