GEMEINSAM

STARK SEIN

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Anpassung und Zukunftsperspektive

Den Menschen in Mosambik mangelt es an Grundlegendem. Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung lebt in absoluter Armut, am Land zeigt sich die Not am stärksten. Die Möglichkeiten, Geld zu verdienen, sind rar – die kleinbäuerlichen Familien versorgen sich mit dem, was die Arbeit ihrer eigenen Hände hervorbringt. Und das ist erschreckend wenig: Mittlerweile regelmäßige Zyklone wechseln sich mit ausgedehnten Dürreperioden ab und zerstören die Ernte.  

„WIR WAREN KOMPLETT VERLOREN“

Die Distanzen sind weit und das einzige Fortbildungsmittel für die meisten Menschen sind ihre beiden Beine. Die Lebensweise vieler kleinbäuerlicher Familien in der Provinz Sofala hat sich im Lauf der Jahrzehnte wenig verändert. Was sich aber rasant wandelt, sind die klimatischen Bedingungen: Ausgedehnte Dürreperioden machen traditionelle landwirtschaftliche Methoden fruchtlos, immer häufiger auftretende Zyklone und damit einhergehende Überschwemmungen vernichten regelmäßig das Wenige, was die Menschen besitzen. Ohnmacht und Verzweiflung herrschen angesichts der Ereignisse – schlechte Bildungsmöglichkeiten und eine hohe Analphabetenrate tragen ein Übriges dazu bei, dass die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern kaum nachvollziehen können, was passiert, geschweige denn nachhaltige Anpassungsstrategien entwickeln.

„Wir waren komplett verloren, vorher“, beschreibt Alberto Daniel aus dem Dorf Dogonda die Ausgangssituation. Unser Landwirtschaftsprojekt zeigt den Menschen neue Perspektiven auf. In Zusammenarbeit mit ESMABAMA, unserer Partnerorganisation vor Ort, ermutigen wir sie dazu, sich zu Landwirtschaftsgruppen zusammenzuschließen: Wir geben ihnen Mittel an die Hand, um in Zukunft eigenständig ihre Lage zu verbessern.

NACHHALTIGER ERFOLG

Die kleinbäuerlichen Gruppen zu je 30 Familien unterstützen wir nicht nur mit Know-how, sondern beispielsweise auch mit Saatgut für dürreresistente Pflanzen, mit Werkzeugen und Zugtieren für die Feldbearbeitung. Einfach, aber effizient – so lautet die Richtlinie für unsere Leistungen, die auf nachhaltige Selbstversorgung abzielen. Statt schwerer Kübel, die von Flüssen oder Wasserstellen hergeschleppt werden müssen, ermöglichen etwa mechanische Tretpumpen eine unkomplizierte Bewässerung der Felder.

Entscheidender noch als technische Hilfsmittel wirken sich aber Trainings und Austausch aus. Die Mitglieder der Landwirtschaftsgruppen lernen, wie sie ökologischen Landbau betreiben und organische Düngemittel sowie Insektizide selbst herstellen, welche Pflanzen gute Erträge versprechen, wie sie Vorräte anlegen und Überschüsse bestmöglich vermarkten können. Sie tauschen sich nicht nur mit Trainer•innen und untereinander aus, sondern ermutigen mit ihren Erfolgserlebnissen auch andere Dorfbewohner•innen zur Nachahmung. Die Gefühle sind schwer in Worte zu fassen: „Es gibt nichts mehr zu sagen, da ist nur Freude“, formuliert Arminda Manuele aus dem Dorf Jambe ihre Dankbarkeit für die erhaltene Unterstützung. Und unser Projekt zieht Kreise: Immer mehr Menschen entdecken Möglichkeiten, den scheinbar unüberwindbaren Herausforderungen die Stirn zu bieten.

DAS IST ZU TUN.

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Helfen Sie mit!

Schenken wir den Menschen in der Provinz Sofala die Möglichkeit, sich mit nachhaltigen landwirtschaftlichen Methoden gegen die Auswirkungen des Klimawandels zur Wehr zu setzen.

Mit unserer Hilfe können kleinbäuerliche Familien neue Hoffnung schöpfen!

Jeder Beitrag hilft!

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Mit 22 Euro bezahlen Sie zehn Obstbäume, die nicht nur Nahrung, sondern auch Schatten spenden.
Mit 73 Euro finanzieren Sie ein Startset für eine•n Projektteilnehmer•in, bestehend aus Werkzeug und Saatgut.
Mit 330 Euro verhelfen Sie einer Landwirtschaftsgruppe zu einem Ochsengespann, das zum Ziehen eines Pflugs oder Karrens eingesetzt wird.

Der jahrelange Bürgerkrieg machte Mosambik zu einem der allerärmsten Länder der Welt, 2021 belegte es Platz 185 von 191 Ländern im Index der menschlichen Entwicklung. Häufige extreme Wetterereignisse (Dürren, Überschwemmungen, tropische Zyklone) und Überbevölkerung wie auch Epidemien, erschweren das Fortkommen. HIV/Aids betrifft rund 1.5 Millionen Menschen, es ist die häufigste Todesursache im Land. Malaria birgt eine ähnliche Gefahr: Die vergleichsweise wenigen Mücken übertragen beinahe zu 100% Malaria, Mosambik zählt zu jenen vier Ländern mit den höchsten Raten an Malariafällen und Todesfällen weltweit. Dennoch spürt man einen feinen Hauch von Aufschwung. Die extrem hohe Analphabetismusrate sinkt langsam, mittlerweile gehen fast 80% der Kinder zumindest fünf Jahre lang zur Schule, wenn auch vorwiegend in den Städten. Auch die Rate der an Unterernährung leidenden Bevölkerung konnte in den letzten Jahren von über 40 % auf 27 % gesenkt werden. Doch noch immer leiden die Menschen, vor allem in den abgelegenen Regionen, Hunger und Not. // Fläche: 801.590  km2 // Einwohner: ca. 32 Millionen // Amtssprache: Portugiesisch

Dass angesichts so überbordender Armut dennoch so viel Hoffnung zu spüren ist, ist den Menschen zu verdanken. Nach Fluten wird wiederaufgebaut, nach Dürren wird wieder gepflanzt. Aufgeben gibt es nicht. Wobei die Umstände dramatisch sind. Von meist deutlich unter einem Euro pro Tag müssen die Menschen leben. 1,5 Millionen Waisen gibt es in Mosambik und Kinderarbeit ist normal, weil die Familien auf das Geld angewiesen sind, das die Kinder verdienen. Fast 50% der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre, weil Frauen durchschnittlich mehr als vier Kinder bekommen. Es gibt kaum Zugang zu Verhütungsmitteln und nur 6% der Kinder haben eine Geburtsurkunde. Millionen Kinder ohne Dokumente sind Missbrauch, Kinderarbeit, Zwangsverheiratung oder dem Militärdienst ausgesetzt. Dazu kommt, dass nicht einmal jeder zweite Mensch in Mosambik Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Unvorstellbar für uns.

Mosambik ist eine Republik und hat eine schlimme Geschichte. Nach der Unabhängigkeit von Portugal 1975 begann einer der längsten und blutigsten Bürgerkriege Afrikas. Er endete 1992 mit geschätzt einer Million Toten und dem totalen wirtschaftlichen Kollaps des Landes. Die ersten demokratischen Wahlen fanden 1994 statt, bei denen die immer noch herrschende Frelimo-Regierung als Sieger hervorging. Die politische Lage ist nun weitgehend stabil, auch wenn immer wieder Fälle schwerer Menschenrechtsverletzungen gemeldet werden. Die Pressefreiheit ist stark eingeschränkt und gesellschaftliche Probleme wie häusliche Gewalt, Diskriminierung und Missbrauch von Frauen, Ausbeutung, Zwangsarbeit und die hohe Aids-Rate fordern das Land zusätzlich.

Das wirtschaftliche Wachstum, das Mosambik zugestanden wird, gilt nur für Wenige. Der allergrößte Teil der Bevölkerung ist kaum in der Lage, sich ein differenziertes Bild über das eigene Leben zu machen. Zu groß ist die Armut, der Hunger, zu viele Kinder werden geboren und sollen überleben. Mosambik unternimmt jedoch große Anstrengungen, um Kindern Schulunterricht zu ermöglichen, was zu teilweise irrwitzigen Klassengrößen führt. Themen wie Umweltschutz, Grundrechte und Menschenrechte stehen kaum irgendwo im Mittelpunkt. Der Weg zu einem würdigen, selbstbestimmten und freien Leben ist in Mosambik noch recht weit.