SELBST MACHEN KÖNNEN MACHT

EINEN UNTERSCHIED

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In Kyankoma wird nun selbst geschmiedet & getischlert

In der Gegend rund um Musoma, einem der ärmsten Landesteile Tansanias und der Welt, sind rund die Hälfte der Kinder unter- oder mangelernährt und die Menschen versuchen sich mittels kleiner landwirtschaftlicher Flächen selbst zu versorgen. Das gelingt zumeist mehr schlecht als recht – die Chancen auf gute Ernten stehen schlecht und andere Arbeit gibt es kaum. Deshalb schafft Sei So Frei Arbeitsplätze, die für möglichst viele Menschen Sinn machen.

Cleophas Msamba
– Schmiedemeister und Leiter der Schmiede in Kyankoma –

“Dank Sei So Frei haben wir heute eine funktionierende Schmiede. Wir bilden Lehrlinge aus und schaffen Arbeitsplätze. Die Bauern haben in ihrer Region eine verlässliche und leistbare Werkstätte.”

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DIE SCHMIEDE & DIE TISCHLEREI

Wir haben geholfen, eine Tischlerei und eine Schmiede zu bauen und einzurichten. Das, weil gute und passende Arbeitsmittel und Werkzeuge einen entscheidenden Unterschied für den landwirtschaftlichen Erfolg ausmachen. Haue, Pflug, Säge und Schaufel gehören genauso dazu, wie funktionierende Fahrräder. Gute Werkzeuge und Rohstoffe für die Handwerksbetriebe wurden ausnahmsweise aus Österreich geliefert, weil der Ankauf in Tansania gar nicht möglich war. Der zweite wichtige Teil dazu, die Aufträge, kommen von den Bäuerinnen und Bauern selbst. Und Arbeit gibt es genug.

In der neuen Schmiede und Tischlerei, die beide bereits selbstständig laufen, werden verschiedenste Werkzeuge hergestellt, repariert und auch weiterverkauft. Stolz erzählen nicht nur die Bäuerinnen und Bauern von diesen Erfolgen, stolz ist auch Projektpartnerin Saria Amillen Anderson. Ihre Organisation kauft der neuen Tischlerei im Dorf Busungi unter anderem Ochsenkarren ab und gibt sie an neue Projektdörfer zum Bestellen der Felder. So entsteht ein kleiner, sinnvoller Wirtschaftskreislauf. Aber nicht nur der Weiterverkauf der hergestellten Gerätschaften macht das Leben hier besser, sondern vor allem auch die Reparatur. In der Schmiede in Kyankoma wird nun vom Pflug bis zum Fahrrad alles selbst repariert und die Bäuerinnen und Bauern sparen sich den weiten und teuren Weg in die Stadt.

UNSERE WEITEREN ZIELE

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Dieses Projekt konnte erfreulicherweise bereits realisiert werden. Im landwirtschaftlichen Bereich haben wir allerdings noch einen weiten Weg vor uns.
Unterstützen wir die Menschen in Tansania auf dem Weg in ein würdevolles Leben!

>> Über Ernährung
>> Über Wasser
>> Über Gesundheit

Zwischen dem indischen Ozean und drei der größten afrikanischen Seen gelegen präsentiert sich Tansania mit unglaublicher landschaftlicher Vielfalt. Die Serengeti ist einer der bekanntesten Nationalparks der Welt, das Kilimandscharo-Massiv, die flache tropische Küste, Feucht- und Trockensavannen und Halbwüsten prägen das Land. In den ländlichen Regionen herrscht große Armut. Epidemien wie Malaria und HIV sowie klimatische Katastrophen haben hier freie Bahn. Die Infrastruktur abseits der Städte ist zudem sehr schlecht entwickelt. Zumeist gibt es kilometerweit keinen Wasser- und Stromanschluss. // Fläche: 945.087 km2 // Einwohner: 57 Millionen // Amtssprache: Swahili (Nationalsprache), Englisch (pro forma)

45% der Menschen in Tansania sind unter 15 Jahre alt. Durchschnittlich 4,8 Kinder bekommt eine Frau. Diese Zahlen lassen deutliche Rückschlüsse auf die Probleme des Landes zu. 95% der Einwohnerinnen und Einwohner sind Bantu, die über 130 verschiedenen Ethnien angehören und 125 verschiedene Sprachen sprechen, wobei Swahili, die „nationale“ Sprache zusehends das Englisch aus der Kolonialzeit verdrängt. Es herrscht Schulpflicht.Circa 70% der Bevölkerung können lesen und schreiben. Obwohl es keine systematischen Menschenrechtsverletzungen gibt, herrschen regional große Unterschiede. In den armen ländlichen Regionen mindert vor allem das patriarchalische System die Chancen für Mädchen und Frauen auf Schulbildung und Gesundheit dramatisch. Das Ausmaß von Gewalt gegen Frauen ist besorgniserregend. Zudem müssen fast 40% aller Kinder bis 14 Jahren arbeiten, oft 14 bis 17 Stunden am Tag auf Plantagen und für die Hälfte des Lohnes eines Erwachsenen.

Tansania ist eine Präsidialrepublik. Seit 1961 ist das Land vom ehemaligen Kolonialherren, dem Vereinigten Königreich, unabhängig und 1995 fanden die ersten demokratischen Wahlen statt. Es gibt keine religiösen und ethnischen Verfolgungen, sowohl der Rechtsstaat, als auch die Pressefreiheit sind im Prinzip gewährleistet, wobei die knappen Ressourcen und Korruption das System anfällig machen. Wirtschaftlich ist Tansania einer der dynamischer Wachstumsmarkt der Region, gehört aber, vor allem aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums, zu den ärmsten Ländern der Welt.

Durch die teilweise relativ gute grundlegende Schulbildung und die relativ niedrige Analphabetismusrate sind die Voraussetzungen für gesellschafts-, gesundheitspolitisches und umweltrelevantes Bewusstsein eigentlich ganz gut gegeben. Allein stehen dem zumeist die rigiden traditionellen Gesellschaftsstrukturen im Weg. Vor allem die eklatante Schlechterstellung der Frauen in der Gesellschaft verhindert, neben der Armut, Aufgeschlossenheit und Entwicklung in diesen Bereichen. Dass nachhaltige Aufklärung dennoch eine Menge bewirken kann, beweisen zum Beispiel die Erfolge von Sei So Frei im Bereich von FGM (Female Genital Mutilation).