DER TRAUM VOM

LEHREN

– – –

Die einzige Möglichkeit unterrichten zu können

Die Schulen in den vier Missionsstationen unserer Partnerorganisation ESMABAMA in der Provinz Sofala liegen zwischen 170 und 440 km weit von der Universität, die Lehrer ausbildet, entfernt. Unvorstellbare Distanzen angesichts der nahezu unüberwindbaren Sand- und Steinstraßen, die unserer Erfahrung nach oft schon mit dem Pick-up kaum zu bewältigen sind. Hier hat niemand ein Auto und schon ein Busticket übersteigt oft die Möglichkeiten. Meist leben die großen Familien von rund einem Euro pro Tag. Und Universitäten sind teuer. Niemand hier kann es sich leisten, nach der Matura in die entfernten Städte aufzubrechen, um hauptberuflich zu studieren. Das auch, weil 80% der Eltern gar nicht lesen und schreiben können und daher keinen richtigen Beruf ausüben.

Die Kinder in den entlegenen Dörfern werden in den von unserer Partnerorganisation ESMABAMA geleiteten Schulen in den Missionsstationen zwar unterrichtet, doch sind gut ausgebildete Lehrkräfte Mangelware. Uns liegt die Qualität des Unterrichts sehr am Herzen, gute Bildung ist der einzige Weg aus der Armut. Deshalb wurde dieses Projekt ins Leben gerufen.

DIE ÖFEN DER ZUKUNFT

Sei So Frei reagierte rasch nach der ersten Anfrage der Familien bei unserer Partnerorganisation ADICO vor Ort. Uns war klar, mit einigen guten Überlegungen könnten diese Bedingungen womöglich bald der Vergangenheit angehören.

Wir suchten Verstärkung in Österreich und gewannen die Firma ÖkoFEN als Projektpartner. Auf Basis der Arbeit von guatemaltekischen Ofensetzern entwickelten deren Mitarbeiter kostenlos einen einfachen, aber effizienten Holzsparofen – einen gemauerten Ofen mit Eisenplatte und Rauchabzug. Gearbeitet wird dabei ausschließlich mit vor Ort vorhandenen Materialien und Werkzeugen. Neben der Gesundheit der Bevölkerung und dem Haushaltseinkommen der Familien wird auch der Wald als wichtige Rohstoffquelle geschont. Die neuen Öfen reduzieren den Brennstoffbedarf um rund zwei Drittel.

Bis dato konnte so ein Holzsparofen bereits in 300 Hütten errichtet werden. Der zuständige Ofensetzer Miguel Tiño hat bereits zwei junge Männer aus der Region im Bau dieser Öfen ausgebildet.

“Unser Holzsparofen ist das Herzstück der Hütte“, erzählt Encarnación Castro aus dem Dorf Sechúm lächelnd. „Ich musste erst lernen, damit zu kochen. Mittlerweile gebe ich mein Wissen an andere Frauen weiter. Ich bin sehr sehr dankbar.“

Auch Juana, Mutter von fünf Kindern, ist glücklich. Das Holz verbrennt nun langsam im Inneren des Ofens, der Rauch zieht nach draußen ab und verrußt den Wohnraum nicht mehr.

DAS WIRD BENÖTIGT.

– – –

Helfen Sie mit!

Für viele Familien in der Gegend ist der Albtraum bereits vorbei. Lucía, die Mutter von Mateo hatte bisher noch nicht das Glück. „Wir Frauen verbringen viel Zeit in den Hütten, auch die Kinder. Der ständige Rauch macht unsere Augen und Lungen krank. Ein Ofen wäre das größte Geschenk“, sagt sie uns. Ermöglichen wir ihr und anderen Familien dieses Geschenk!

Für weitere 150 Familien im Dorf Xecnup soll der Traum vom richtigen Ofen wahr werden. Wir haben die Freiheit, nutzen wir sie. Stickige, qualmende Hütten in der Region sollen der Vergangenheit angehören!

Jeder Beitrag hilft!

– – –

Mit 10 Euro versorgen Sie eine Familie eine Woche lang mit Brennholz.
Mit 60 Euro finanzieren Sie die benötigten Ziegel für einen Ofen.
Mit 370 Euro schenken Sie einer Familie einen kompletten Holzsparofen.

Das Land in Zentralamerika lebt mit einer äußert abwechslungsreichen Geschichte. Von der klassischen Hochblüte während der Mayazeit über die grausamen Kolonialzeiten während der spanischen Besetzung, Unabhängigkeit und Ausrufung der Republik 1839 bis zu den wechselnden Diktaturen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war und ist das Land zumeist von tiefer Armut und Repression geprägt. Die Landschaft ist überaus vielfältig, verschiedenste Klimazonen prägen die Gegenden von den tropischen Küsten bis ins karge Hochland. // Fläche: 109.021 km2 // Einwohner: 17 Millionen // Amtssprache: Spanisch

Guatemala hat eine sehr hohe Auswanderungsquote, rund 5% der Einwohner lassen das Land auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen. Studien gehen davon aus, dass circa 70% der Erwerbstätigen in Gelegenheitsjobs ohne vertragliche und soziale Absicherung arbeiten. Die Einkommen sind extrem ungerecht verteilt. Die Armutsquote liegt bei knapp 60% und die Hälfte der Kinder gilt als unterernährt.

Guatemala ist eine präsidentiell-demokratische Republik, das Parlament und der Präsident werden alle vier Jahre gewählt. Dennoch wird das Land international als eine Mischform zwischen Demokratie und autoritärem Staat, als „teilweise frei“, bewertet. Das Vertrauen, besonders der indigenen Bevölkerung, in das staatliche Rechtssystem ist überaus gestört und der starke Einfluss gesellschaftlicher Gruppen außerhalb der Parteien, besonders von Militär und Unternehmen, lässt die Politik generell sehr instabil sein. Die Korruption zieht sich zum Teil bis in hohe staatliche Ämter durch.

Die Bevölkerung Guatemalas setzt sich nahezu gleichermaßen aus indigenen und europäisch-stämmigen Menschen zusammen. Das Bewusstsein für Volkskultur, Bildung, Politik und Umweltthemen ist – wie nahezu überall – abhängig vom Bildungsgrad und der Region, in der die Menschen leben. Die große Armut breiter Bevölkerungsschichten, aber auch die sehr hohe Analphabetismusrate sind ein deutlicher Hemmschuh für den aufmerksamen Umgang mit Themen abseits des täglichen Überlebens. Die eindrucksvolle Gastfreundschaft und Freundlichkeit, auch und gerade in den ärmsten Regionen des Landes, lassen aber an der Herzensbildung keine Sekunde zweifeln.