STIPENDIEN

FÜR HOFFNUNGSTRÄGERINNEN & HOFFNUNGSTRÄGER

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Ein Beruf ist die beste Chance

In den ärmsten Dörfern im brasilianischen Bundesstaat Bahia haben Jugendliche und Erwachsene meist keine Chancen, ihr Leben selbst zu gestalten und zu finanzieren. Ein richtiger Beruf ist die einzige Chance, etwas zu ändern, aber dafür fehlt das Geld. Die großen Familien leben zumeist mit weniger als 100 Euro im Monat, also fehlt das Geld für die Ausbildung, die Fahrt zur Berufsschule und die Unterkunft. Ausgebildete Jugendliche könnten aber ihre Familien und die Dorfgemeinschaft effizient unterstützen und voranbringen. Das wollen wir ermöglichen.

DEN KREISLAUF DER ARMUT DURCHBRECHEN

Iara Santos Freitas will Fremdenführerin werden, Tavisson Serra Lima Elektromechaniker und Denise da Silva Ladislaus Logistikerin. Die jungen Menschen sind zwischen 17 und 30 Jahre alt und jetzt große Hoffnungsträgerinnen und -träger in ihren Familien und Gemeinden. Nach der Volksschule eignen sie sich nun mit unserer Unterstützung in Berufsschulen das praktische und theoretische Wissen in ihren Fachgebieten an.

Dazu mussten und müssen sie einige Voraussetzungen erfüllen. Zum Beispiel den positiven Abschluss aller Prüfungen, die Mitarbeit bei unserer Partnerorganisation und in landwirtschaftlichen Projekten, aber auch Weiterbildung und das Ausüben ihrer Berufe in den Dörfern, aus denen sie kommen.

Die Berufslehrgänge, zumeist in Informatik, Elektromechanik, Logistik, Tourismus, Agrarwirtschaft und Krankenpflege, dauern drei bis vier Jahre. Nach dem Abschluss werden diese jungen Menschen gut ausgebildet und bereit sein, Verantwortung in ihrem direkten Umfeld zu übernehmen. Damit sind sie wichtige Stützen für ihre Familien und Dorfverbände.

DAS WIRD BENÖTIGT.

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Helfen Sie mit!

Die Jugendlichen in den nahezu chancenlosen Gegenden Brasiliens sollen einen Beruf erlernen können, um sich zu ernähren und frei zu leben.

Geben wir diesen jungen Menschen die Chance, ihre Ausbildung zu machen, selbstständig zu werden und somit wichtige Stützen für ihre Familien und Dorfverbände zu sein!

Jeder Beitrag hilft!

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Mit 25 Euro ist der Transport in die Schule für eine Schülerin oder einen Schüler ein Monat lang gesichert.
Mit 75 Euro schenken Sie einer oder einem Jugendlichen ein Monat lang Verpflegung und Unterkunft.
Mit 1.000 Euro schenken Sie einem jungen Menschen ein Jahr lang den Schulbesuch.

Superlative und Extreme prägen das Land. Es ist flächen- und bevölkerungsmäßig der fünftgrößte Staat der Erde, es ist das artenreichste Land der Welt. Es ist gleichzeitig reich (sehr wenige sind sehr reich) und unfassbar arm. Die Regenwälder an der Atlantikküste sind zu rund 95% zerstört, während das Amazonasgebiet zu den größten verbliebenen Urwäldern der Welt zählt. Jede Minute verschwinden fünf Fußballfelder Wald. Selbstgemachte Umweltprobleme vermischen sich mit der immer schlimmer werdenden politischen Situation und mit Ausbeutung und Rassismus. In den letzten fünf Jahren sackte die Wirtschaft des Landes jäh ab. Brasilien ist definitiv eines der am meist gefährdeten Länder, um in noch tiefere Krisen zu schlittern. // Fläche: 8.515.770 km2 // Einwohner: über 200 Millionen // Amtssprache: Portugiesisch

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts explodierte die Bevölkerung: 70 Millionen Menschen lebten 1950 in Brasilien, heute sind es über 200 Millionen. Mit steigender Urbanisierung und relativem Wohlstand sank die durchschnittliche Kinderzahl jedoch im gleichen Zeitraum von 6 auf 1,8. Mehr als 85% der Brasilianerinnen und Brasilianer leben in Städten und circa die Hälfte hat afrikanische Vorfahren. Das generelle Bildungsniveau und die Gesundheitsversorgung sind in Relation zu den meisten anderen unserer Projektländer recht gut – die hohe Kriminalitätsrate, die instabile Politik, Umweltzerstörung, Rodungen, Korruption, aber vor allem die ungleiche wirtschaftliche Verteilung lassen viele Menschen in Brasilien dennoch leiden.

Brasilien ist, seit 1993 eine präsidiale Bundesrepublik, die aktuell täglich in den weltweiten politischen Nachrichten zu finden ist. Nach einigen Jahren der relativen Stabilität und wirtschaftlichen Erholung unter dem beliebten Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und seiner Nachfolgerin Dilma Rousseff findet sich das Land aktuell in einer dramatischen politischen und auch wirtschaftlichen Lage wieder. Der ehemalige Präsident sitzt aufgrund eines reinen Indizienprozesses in Haft, Rousseff wurde 2016 des Amtes enthoben und aktuell tritt einer der weltweit gefürchtetsten Rechtspopulisten seine Präsidentschaft an. Jair Bolsonaro ist ein großer Anhänger der ehemaligen Militärdiktatur, spricht von kategorischen Säuberungen und sorgt mit extremen rassistischen, frauenfeindlichen und homophoben Äußerungen für Empörung. Starken Rückhalt findet er in der mächtigen Agrarlobby.

Die nationale Entwicklung Brasiliens geht immer noch Richtung Ausbeutung der Naturressourcen und Zerstörung der Ökosysteme, was die Schärfung des Bewusstseins für diese Themen vor Ort noch wichtiger macht. Während die Landrechte der indigenen Bevölkerung immer schon eine schwierige Rolle in der Politik spielten, ist die Debatte über sogenannte „traditionelle Völker und Gemeinschaften“ relativ hoch entwickelt und zieht auch rechtliche Konsequenzen zum Schutz von Menschen und Territorien nach sich. Unabhängig von Ethnien werden damit Gruppen bezeichnet, die sich an traditionell nachhaltigen Lebensweisen orientieren. Das spricht noch lange nicht für ein ausgeprägtes landesweites Bewusstsein für Menschenrechte, Umweltschutz, Gleichstellung und ähnliche Themen, ist aber dennoch ein Anfang und bringt den ärmsten Bevölkerungsgruppen sukzessive Selbstbewusstsein.