Seit der verheerenden Flutkatastrophe durch Zyklon Eline im Jahr 2000 ist Sei So Frei in Mosambik aktiv. Doch Erholung zeichnet sich in dem von erschütternder Armut geprägten Land leider kaum ab: Zuletzt richtete alle zwei Jahre ein Zyklon schwere Verwüstungen an. Die Menschen in unseren Projektgebieten treffen diese Katastrophen mit voller Wucht: Sie fordern Todesopfer, begünstigen die Ausbreitung von Seuchen, vernichten Ernten und Vorräte. Gleichzeitig bleibt der Regen immer öfter aus oder kommt zu spät – Dürren verschärfen den Hunger. Besonders am Land können viele Mosamberk•innen weder lesen noch schreiben und verstehen die Amtssprache Portugiesisch nicht – ohne Unterstützung haben sie kaum eine Chance, sich gegen das zunehmend unberechenbare Klima zu wappnen.
Wenn Bildung fehlt. Den eigenen Namen nicht schreiben zu können, ist in Mosambik keine Seltenheit: Rund 40 % der Bevölkerung sind von Analphabetismus betroffen, besonders Frauen. Viele können kein Geld zählen, keine Formulare ausfüllen oder unterschreiben. Der bis in die 1990er andauernde Bürgerkrieg verhinderte geregelten Unterricht; und bis heute fehlt vielerorts – aufgrund großer Distanzen und mangelnder Transportmöglichkeiten – der Zugang zu Bildung.
Es ist nie zu spät. In „Schulen unterm Schattenbaum“ lernen Erwachsene Lesen, Schreiben, Rechnen und die Amtssprache Portugiesisch. Drei Jahre sind vorgesehen, um den Stoff der sechsjährigen Volksschule zu vermitteln. Der Unterricht findet dort statt, wo er gebraucht wird: mitten im Busch, unter freiem Himmel, im Schatten eines Baums. In Zusammenarbeit mit ESMABAMA betreiben wir aktuell 31 solche Alphabetisierungszentren in der Provinz Sofala – mit 1.400 Teilnehmenden, darunter auch Kinder, wenn es keine nahegelegene Schule gibt.
Graças Gerolias,
Kursteilnehmerin aus dem Dorf Dendedjane
verhelfen den Schüler•innen eines Kurses zu den benötigten Büchern.
finanzieren eine Tafel und Kreide für ein Jahr.
finanzieren das Jahresgehalt für die/den Lehrer·in einer Alphabetisierungsgruppe.
Lähmende Ohnmacht. Die Distanzen sind weit und das einzige Transportmittel für die meisten Menschen ihre Beine. Im Lauf der Jahrzehnte hat sich die Lebensweise vieler kleinbäuerlicher Familien kaum verändert. Was sich aber rasant wandelt, sind die klimatischen Bedingungen. Schlechte Bildungsmöglichkeiten und eine hohe Analphabetenrate tragen dazu bei, dass für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern kaum nachvollziehbar ist, was passiert – geschweige denn, dass sie nachhaltige Anpassungsstrategien entwickeln können.
Starke Wirkung. Kleinbäuerliche Gruppen zu je 30 Familien unterstützen wir mit Saatgut für dürreresistente Pflanzen, mit Werkzeugen und Zugtieren für die Feldbearbeitung. Statt schwerer Kübel, die von Flüssen oder Wasserstellen hergeschleppt werden müssen, ermöglichen mechanische Tretpumpen eine unkomplizierte Bewässerung der Felder. Die Landwirtschaftsgruppen lernen, wie sie ökologischen Landbau betreiben, organische Düngemittel sowie Insektizide selbst herstellen, welche Pflanzen gute Erträge versprechen, wie sie ihre Vorräte sichern und Überschüsse bestmöglich vermarkten. Einfach, aber effektiv zielen wir so auf nachhaltige Selbstversorgung ab.
kosten zehn Obstbäume, die nicht nur Nahrung, sondern auch Schatten spenden.
statten eine Familie mit Werkzeug und Saatgut aus.
Verhelfen einer Landwirtschaftsgruppe zu einem Ochsengespann zum Ziehen eines Pflugs oder Karrens.
Arminda Manuele,
Kleinbäuerin aus dem Dorf Jambe
Raum für Bildung. Im Projekt „Schule unterm Schattenbaum“ findet das Lernen bisher draußen statt – unter einem Baum, auf provisorischen Bänken oder direkt am Boden sitzend. Doch das zunehmend unberechenbare Klima sorgt mit Unwettern regelmäßig für Unterrichtsausfälle.
2024 errichtete Sei So Frei daher gemeinsam mit ESMABAMA einfache, wetterfeste Klassenzimmer in jenen Dörfern, in denen unsere Alphabetisierungskurse besonders stark nachgefragt sind. So entsteht ein Ort, an dem Lernen auch während der Regenzeit möglich ist.
Starke Wirkung. Die neuen Räume entfalten große Anziehungskraft: Sie machen Bildung sichtbar, stärken das Vertrauen ins Lernen und ziehen auch jene Erwachsenen an, die bisher gezögert haben. Immer öfter nehmen auch Jugendliche, die nie eine Schule besuchen konnten, und Kinder an den Alphabetisierungskursen teil. Und wenn der nächste Zyklon kommt, dienen die Klassen als Schutz für die Dorfbewohner•innen.
Arminda Rodrigues,
Lehrerin aus dem Dorf Inhadhongue
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