Die Gemeinde Joyabaj, Brennpunkt unserer Projektarbeit im Hochland, erstreckt sich über rund 300 km2. Während ein kleiner Teil der Bevölkerung im vergleichsweise städtisch geprägten Zentrum lebt, wohnen die meisten der mehr als 80.000 hauptsächlich indigenen Menschen in abgelegenen Bergdörfern. Sie sprechen vorrangig die Mayasprache Quiché – und kämpfen täglich mit schwierigen Bedingungen: Kaum Arbeits- oder Ausbildungsmöglichkeiten, mangelhafte Versorgung und das Leben in oft einfachsten Holzhütten prägen ihren Alltag auf beinahe 2.000 Höhenmetern.
Kochen mit Folgen. Offenes Feuer gehört im Hochland Guatemalas zum Alltag, ebenso wie der beißende Rauch, der Atemwegserkrankungen, Haut- und Augenentzündungen verursacht. Frauen kochen stundenlang gebückt und halten das Feuer am Glühen – Zeit, die ihnen für die Feldarbeit und ihre Familie fehlt. Auch Kinder müssen nach Brennholz suchen, statt in die Schule zu gehen. Trotzdem lässt es sich kaum vermeiden, teure Scheite zuzukaufen. Der Holzverbrauch ist hoch, die Wärmewirkung gering – und die Entwaldung schreitet voran. In den bitterkalten Nächten frieren die Menschen in ihren zugigen Hütten.
Öfen als Lösung. Basierend auf dem Know-how guatemaltekischer Ofensetzer entwickelte die oberösterreichische Firma ÖkoFEN im Jahr 2013 einen einfachen, aber effizienten „Tischherd“: gemauert mit lokalem Material, mit Eisenplatte und Rauchabzug. Der Nutzen für Gesundheit und Haushaltsbudget ist enorm, die Verbesserungen in Bildung und Umwelt sind spürbar. Bereits über 2.400 dieser Holzsparöfen konnten bisher realisiert werden. Schon bei den ersten war klar: Die Frauen sind begeistert vom neuen Herzstück ihrer Hütten.
Maria José,
3-fache Mutter aus dem Dorf Río Blanco, Joyabaj
versorgen eine Familie eine Woche lang mit Brennholz.
kostet eine Ofentüre inklusive Rahmen und Scharnier.
schenken einer Familie in Guatemala einen kompletten Holzsparofen.
Lernen fürs Leben. Oft können die Eltern weder lesen noch schreiben, die kinderreichen Familien leben von der Bearbeitung des kleinen Stücks Land rund um das Haus, von Mais und Bohnen. Für die meisten Kinder endet die Schulzeit während oder spätestens nach der Volksschule. Genau hier setzt unser Stipendienprogramm an: Denn es braucht eine gute Ausbildung, um aus der Armut zu entkommen, einen Beruf zu erlernen, die eigene Familie zu ernähren und Wissen weiterzugeben.
Die Stipendiat•innen. Unsere finanzielle Unterstützung ermöglicht motivierten Kindern und Jugendlichen eine weiterführende Schulbildung. An den dreijährigen allgemeinen Teil der Sekundarstufe können sie einen berufsspezifischen anhängen, danach steht ihnen der Arbeitsmarkt ebenso offen wie ein Universitätsstudium. So wächst nicht nur ihr Selbstvertrauen, sondern auch das ihrer Familien und Gemeinden: Als Vorbilder zeigen sie, dass sich Bildung bezahlt macht.
kostet die Schulkleidung für ein Kind oder eine·n Jugendliche·n.
finanzieren für eine•n der Stipendiat•innen einen Monat lang den Transport zur Schule.
kostet die jährliche Schulgebühr in einer Sekundarstufe mit Berufsschwerpunkt Biologie/Medizin.
Dominga Castro,
Kfz-Mechanikerin aus dem Dorf Sechúm, Joyabaj
Mais und Bohnen. Man pflanzt, was man kennt – entsprechend einseitig gestaltet sich der Speiseplan. Dabei wären die kleinen Flächen rund um die bescheidenen Häuser und Hütten an den Hängen der Sierra de Chuacús gut für Gemüse- und Obstanbau geeignet. Doch es fehlt am Know-how – und am Geld für Saatgut und Dünger.
Gesunde Abwechslung. Kleinkredite und Praxistrainings ermöglichen Kleinbäuerinnen den Einstieg. Sie erhalten die Chance, ihre Kinder endlich ausreichend zu ernähren. Obendrein können sie durch den Verkauf von Überschüssen ein eigenes Einkommen erwirtschaften. Ziel ist, dass die Frauen ihre Gärten nach drei Jahren selbstständig weiterführen können.
Candelaria Tiño,
Kleinbäuerin aus dem Dorf Pamixá, Joyabaj
finanzieren den Biokompost zum Anlegen eines Gemüsegartens.
statten eine Kleinbäuerin mit einem Starterpaket für Gemüseanbau aus.
decken den jährlichen Mikrokredit einer Frau für die Bewirtschaftung ihres Gemüsegartens.
Von Anfang an. Kein Wasser, kein Strom, oft auch kein Abendessen. Trotz der harten Arbeit fehlt es den kleinbäuerlichen Familien in den Bergdörfern Joyabajs an allem. Viele Eltern können weder lesen noch schreiben, Chancen am Arbeitsmarkt gibt es kaum. Die Kinder sollen es einmal besser haben – mit Bildung. Doch wo Unterricht in notdürftigen Baracken mit Wellblechdach stattfindet, wird Lernen zur (häufig vernachlässigten) Qual: Wenn die Sonne scheint, herrschen über 40 Grad, wenn es regnet, verwandelt sich alles in ein Schlammfeld. Neue Schulgebäude lindern zwar nicht die akute Not der Menschen, aber sie packen das Problem langfristig an der Wurzel.
Leichter lernen. Mit dem Bau von Volksschulen schaffen wir ein lernfreundliches Umfeld. Mehr als 15 Schulen konnten wir bereits errichten, alle ausgestattet mit einem Minisportplatz – eine Seltenheit im bergigen Hochland. Die neuen Gebäude schützen nicht nur vor den Elementen, sie wecken die Freude am Schulbesuch und stärken das Vertrauen der Dorfgemeinschaften in Bildung – als Ausweg in eine bessere Zukunft.
Aktuell ist kein neues Schulprojekt geplant – deshalb freuen wir uns im Moment über Unterstützung in anderen Bereichen.
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Oberösterreich
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